Am 4.9. kam «Archie», die VSA-Archivschachtel, per Velokurier auch zu Memoriav, der Kompetenzstelle für das audiovisuelle Erbe. Symbolischer konnte die Übergabe durch das Stadtarchiv Bern im blühenden Archivgarten nicht sein, denn bei seinem Halt an der Geschäftsstelle von Memoriav wurde die Archivschachtel um ein Herbarium der speziellen Art reicher.
Audiovisuelles Herbarium mit fragilen «Pflänzchen»
Audiovisuelle Medien sind wertvolle historischen Zeugen und stellen für die Forschung der neueren Geschichte einmalige Quellen dar. Sie dokumentieren das immaterielle Kulturerbe und machen auf einmalige Art und Weise Veränderungen in Landschaft und Gesellschaft sichtbar. National sowie regional von grosser Bedeutung sind Sie in Archiven, Bibliotheken und Museen, aber auch bei privaten Sammlerinnen und Sammlern anzutreffen. Damit diese wichtigen Zeitzeugen uns erhalten bleiben, müssen sie, ähnlich wie in Herbarien, auf eine ganz bestimmte Weise verpackt, aufbewahrt und gelagert werden. Eine technisch wie finanziell aufwändige Arbeit, die für jede Art von audiovisuellen Medien ein spezifisches Know-how verlangt. Wie bei Herbarien muss man auch bei audiovisuellen Medien die relative Luftfeuchtigkeit in den Griff bekommen, um Schäden bei der Lagerung vorbeugen oder zumindest hinauszögern zu können. Auch die genaue Dokumentation der verschiedenen audiovisuellen Dokumente und die Beschreibung, wo diese Vorkommen sind passende Analogien.
Damit diese für das kollektive Gedächtnis wichtigen Dokumente erhalten bleiben, fördert Memoriav Erhaltungsprojekte und publiziert Empfehlungen zur Erhaltung audiovisueller Dokumente in den Bereichen Fotografie, Ton, Film und Video. Neu sind zudem praktische Guides erhältlich, die für Privatpersonen einfache Tipps für die Erhaltung von ihren audiovisuellen «Pflänzchen» geben. Neuste Publikation aus dieser Reihe ist der Kleine Guide Film/Video.